Paulo Freire war ein brasilianischer Pädagoge, Philosoph und Schriftsteller, der als einer der einflussreichsten bildungstheoretischen Denker des 20. Jahrhunderts gilt. Er wurde am 19. September 1921 in Recife, Brasilien, geboren und verstarb am 2. Mai 1997 in São Paulo, Brasilien.
Freire entwickelte die Pädagogik der Unterdrückten, die auf der Idee basiert, dass Bildung ein Instrument zur Befreiung von Unterdrückung und zur Förderung sozialer Gerechtigkeit sein sollte. In seinem bekanntesten Werk "Pädagogik der Unterdrückten" (im Original "Pedagogy of the Oppressed") argumentierte Freire, dass die traditionelle Bildung hierarchisch und unterdrückend ist, da sie den Lernenden passiv macht und ihre eigenen Fähigkeiten und Erfahrungen nicht einbezieht. Stattdessen befürwortete er eine dialogische Bildungspraxis, bei der die Lernenden als aktive Teilnehmer und Mitgestalter des Lernprozesses betrachtet werden.
Freire war ein großer Verfechter der Alphabetisierung und gründete das National Adult Education Program in Brasilien, wo er eine alphabetisierende Bildungsarbeit für benachteiligte Bevölkerungsgruppen, insbesondere Landarbeiter, organisierte. Er arbeitete sowohl in Brasilien als auch international in Bildungsprojekten zur Förderung von Gerechtigkeit und Teilhabe.
Freires Ideen haben einen großen Einfluss auf die Bildungstheorie und -praxis auf der ganzen Welt gehabt. Seine Pädagogik wurde von vielen als Werkzeug zur Befreiung von Unterdrückung und zur Förderung sozialer Gerechtigkeit eingesetzt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Wirken, darunter den UNESCO-Preis für Bildung für Frieden im Jahr 1986.
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